Baum des Jahres 2014: Trauben-Eiche (Quercus Petraea)

Die Traubeneiche sticht durch ihre knorrigen Äste und mächtige Krone ins Auge. Dazu kommt, dass Eichen bis zu 1.000 Jahre alt werden können. Im Mittelalter schätzte man vor allem ihre Früchte – die Eicheln – Hausschweine, die damals im Wald gehütet wurden, ernährten sich davon. Daher der Spruch, dass der „beste Schinken auf Eichen wächst.“ Auch Eichhörnchen und Eichelhäher lieben die Eicheln. Sie verstecken diese als Wintervorrat im Boden.

Im Gegensatz zur Stieleiche, ihrer nahen heimischen Verwandten, hängen die Eicheln bei der Traubeneiche „in Trauben“ an kurzen Stielen. Daher auch ihr Name, denn bei der Stieleiche hängen die Früchte einzeln an langen Stielen. Ansonsten lassen sich beide Baumarten noch anhand der Blätter unterscheiden.

Früher verwendete man das Holz des bis zu 40 Meter hohen und zwei Meter starken Baumes für den Schiffsbau, da dieses sehr hart und dauerhaft ist. Damit ist auch zu erklären, warum z.B. in England viele Eichenwälder verschwunden sind. Für Fachwerkhäuser war Eichenholz die erste und beste Wahl. Auch heute ist das hochwertige Holz als Furnier, für Möbel oder auch Wein- und Whisky-Fässer gefragt.

Insbesondere alte Eichenwälder sind wertvoll für viele Tier- und Pilzarten. Das bekannteste Tier, das auf alte Eichen angewiesen ist, ist wohl der Hirschkäfer. Insgesamt leben über 500 verschiedene Insektenarten auf und von Eichen. Darunter auch der Eichenprozessionsspinner, der in den letzten Jahren durch seine Gesundheitsgefährdung für Menschen in den Medien war.

Schon die Germanen pflegten eine besondere Beziehung zu der Eiche. Sie steht in der Mythologie und im Volksglauben für Kraft, Stärke und Standfestigkeit. Wegen ihrer Beständigkeit wurde und wird sie daher auch auf Münzen und Wappen dargestellt.

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